Tag 181. Die strengste Lehre
Tag 181 behandelt im Buch die Andacht zum 29. Juni
Thema: Die strengste Lehre
"Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst." Mt 5,30
Mein Kommentar:
"Deine rechte Hand gehört zum Besten, was du hast, aber Jesus (hebr.: "Y'shua") sagt indirekt, wenn sie dich hindert, seinen Geboten zu folgen, dann "hau sie ab". Dieser Grundsatz, den er hier lehrt, ist die strengste Lehre, der die Menschheit je ausgesetzt war." (Oswald Chambers)
Ist Sünde etwa Ansichtssache?
Wir lesen in Römer 14,23: "Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde." Dieser Satz bewegt mich sehr, denn Wievieles tue ich, und sei es noch so banal, aus tausend verschiedenen Gründen und Ambitionen, aber nicht allein aus Glauben, d.h.: aus dem Vertrauen zu Gott, heraus? Wenn ich ehrlich mit mir bin, dann sind mir schnell die alltäglichen Situationen bewusst, in denen ich Gott danke oder um etwas bitte. Aber die unbewussten Situationen, wo Er mir nicht vor Augen steht, diese sind doch bedenklich. Wo beziehen wir Ihn nicht ein? Gibt es da Bereiche? Natürlich kann man am Vorabend, oder am Morgen, ein Gebet sprechen, dass wir den Tag in Gottes Hand legen möchten. Aber jeder Tag ist doch von Ihm, dem Allmächtigen, geschaffen und befindet sich längst in Gottes Hand! Versuchen wir also die Verantwortung, die Er uns überträgt von uns zu schieben? Wir allein sind für unsere kostbare, geschenkte Zeit zuständig, wir sind die Verwalter unseres Lebens. Es liegt an uns, wie wir den Tag nutzen, was wir tun und was wir unterlassen! Jeder neue Tag ist uns geschenkt. Also wollen wir gern, trotz aller Schwächen, Anfechtungen und Versuchungen, die verbleibende Zeit nach dem Willen Gottes handeln.
Der Sohn Gottes gab für dich seine Stellung im Himmel und sein Leben auf dieser Erde auf!
Was bist du bereit zu opfern?
Yeshua sagt, "es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib umkommt". Aber er sagte nicht, dass generell ein jeder von uns auf das Teuerste und Wertvollste in seinem Leben verzichten muss,- nein, sondern nur in dem Falle: "wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt..."!
Das kann bei dem eines dies und bei dem anderen jenes sein. Es gibt Dinge mit denen wir unterschiedlich umgehen. Wenn zwei Menschen sehr reich sind, kann das Geld dem einen zur Falle werden, indem er es in dubiosen Geschäften verspekuliert oder es für sündige Anlässe hergibt, doch der andere kann es sinnvoll einsetzen und Menschen dadurch segnen. Was hat in deinem Leben grossen Einfluss oder Macht über dich? Wofür opferst du Zeit, Geld? Wer oder was berührt dich emotional am meissten? Finde heraus, was mit deiner "rechten Hand" gemeint sein könnte!
Unsere Gesellschaft lebt von der Ablenkung. Es gibt Dinge und Gelegnheiten im Überfluss, alles Mögliche zu tun, was mit Gottes Willen nicht einhergeht. Besonders in den Grossstädten reihen sich Spielhallen und Bordelle aneinander, Drogen werden auf der Strasse angeboten und die Jugendlichen werden schon zum flirten miteinander erzogen und Unzucht als etwas völlig Legitimes behandelt.
"... Die Menschen in deiner Umgebung, die nicht an Gott glauben, sagen: "Was soll daran so schlimm sein? Das ist ja Unsinn!" ... Aber es ist besser, das Leben mit Gott so eingeschränkt anzufangen und Gott Freude zu machen, als für Menschen gut auszusehen und im Leben mit Gott behindert zu sein. Am Anfang muss dich der Messias durch seinen Geist von vielem zurückhalten, was anderen vielleicht als richtig erscheint, jedoch ist es das nicht für dich. Achte aber darauf, dass du diese Einschränkungen nicht auf andere überträgst und sie kritisierst." (Zitat: O.C.)
Nun haben wir aber gehört, dass "alles, was nicht aus Glauben geschieht, Sünde ist". Der Kontext des Verses behandelte das Essen: Jemand der zweifelt, ob er etwas etwas darf oder nicht, der sollte es lassen. Trotz Zweifel zu essen, sei für denjenigen schon Sünde. Das heisst, überprüfen wir unsere Intentionen. Jeder braucht Kleidung, aber suche ich meine Kleidung danach aus, ob sie anderen gefällt und mir dadurch besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird? Eine Hutterin hat einmal berichtet, dass sie ihren Ehering nicht mehr tragen könne, da sie spürte wie dieser sie arrogant machte. Das wäre bei einer anderen Frau vielleicht nicht der Fall gewesen, und sie könnte ihn bedenkenlos tragen: er wäre dann kein Anstoss für sie! Die einen machen Sport um damit vor anderen anzugeben, die anderen versuchen einfach den Körper als Tempel Gottes zu betrachten und ihn zu pflegen, sodass er nicht verkümmert. Mit welcher Herzenseinstellung gehen wir an Dinge heran? Welche Rolle spielt Gott dabei? Ich lerne beispielsweise eine neue Sprache, da ich merke, dass Er mir ein Talent durch eine gute Sprachbegabung gegeben hat. So ein neues Projekt anzufangen, sollte direkt vom Gebet begleitet werden: "Abba, schenke mir Gelegenheit dadurch neue Kontakte zu knüpfen und Nächstenliebe den Menschen zu erweisen, mit denen ich vorher nicht in Kontakt treten konnte!" Und das führt uns zu der richtigen Motivation: zu lieben!
Über Allem thront die Liebe
"Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Zöllner. Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes? Das tun auch die, die Gott nicht kennen. Deshalb sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." (Mt 5, 46-48)
Wir dürfen also zuversichtlich sein, dass egal wie unnütz, schwach oder unwürdig wir uns fühlen, der Sohn Gottes ein viel grösserer Retter ist, als wir Sünder sind. Was von uns verlangt wird, ist zu lieben, und dabei keinen Unterschied zu machen! Wir sollen uns nicht selbst aussuchen, wen wir lieben und Gutes tun, sondern derjenige, der vor uns steht, den hat Gott dazu auserkoren Liebe zu empfangen. Jede Situation unterliegt eigenen Bedingungen und erfordert die verschiedensten Arten Liebe auszudrücken. Manchmal darf man ganz tatkräftig jemanden unter die Arme greifen, und ein anderes Mal ist es ein unscheinbares, kleines, flüchtiges Lächeln oder nettes Wort, das den Unterschied macht und genau zur richtigen Zeit kommt. Da lassen wir uns einfach vom Geist leiten!
Was von uns ganz klar gefordert ist, damit unsere Sünden vergeben werden, ist selbst zu vergeben. Liebe und Vergebung sind unzertrennlich und gehen Hand in Hand-, dadurch ähneln wir unserem Abba im Himmel!
Ein herzliches Shalom
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