Tag 64 behandelt im Buch die Andacht zum 4. März
Thema: Trifft das auf mich zu?
"Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert..." Apg 20,24
Mein Kommentar:
"Dieser Vers zeigt, wie Paulus (hebr. Sha'ul) fast ärgerlich wird über die Bitte, an sich selbst zu denken. Ihm waren alle Überlegungen gleichgültig außer der, wie er seine Aufgabe richtig erfüllen konnte. Tatsächlich kann unsere normale, vernünftige Arbeit für Gott zu unserer Hingabe an ihn in Konkurrenz treten. Unsere vernunftgemäße Arbeit geht von folgenden Gedanken aus: "Betrachte, wie viel du hier erreichen kannst, und überlege, wie viel Sinnvolles du in dieser bestimmten Arbeit leisten würdest." Damit entscheiden wir, dass nicht Jesus Christus (Yeshua Maschiach) sondern unser eigenes Urteilsvermögen bestimmt, wo wir arbeiten sollen und wo wir am meisten nützen können. Überlege nie, ob du nützlich bist oder nicht - aber bedenke immer, dass du nicht dir selbst gehörst. Du gehörst ihm."
(Zitat: Oswald Chambers)
Wie oft meinen wir uns vom Geiste Gottes leiten zu lassen, und folgen in Wahrheit unseren eigenen Gefühlen, Sympathien oder Meinungen? Zwar kann die gute Absicht in uns verankert sein viel Frucht zu bringen für das Reich Gottes, doch überlassen wir es nicht Seinem Willen. Nach unserer menschlichen (gefallenen) Natur neigen wir dazu, uns Menschen anzuschließen, die sympathisch, freundlich, großzügig und vielleicht noch hübsch sind; ohne viel darüber nachzudenken legen wir "instinktiv" darauf wert und bekommen es dann mit der Scheu zu tun, wenn wir Menschen begegnen die aus der "Norm" fallen, welche scheinbar unattraktiv oder vernachlässigt ausschauen, eine körperliche oder geistige Behinderung haben oder sich ganz anders kleiden und verhalten als wir; ob Hindus, Gothics, Punks, Skins, Hippies usw.!
Anders zu sein macht skeptisch - ja... und Menschen (bzw. deren Verhalten) zu hinterfragen ist völlig legitim, schon aus Neugier und Wissensdrang; man lernt ja immer dazu und versteht diese erst besser, wenn man miteinander in Kontakt getreten ist. Aber oft folgen wir unseren ersten impulsiven Gefühlen und schlängeln unseren Weg um diese "sonderbaren" Menschen herum, denn es könnte ja etwas schwierig werden. Moment mal, d.h. zu kompliziert für Gott? ...Bitte?! Dieses Denken müssen wir ablegen, das ist für sein Reich keineswegs zielführend. Genau diese Menschen möchte Er durch uns ansprechen und wir verweigern es Ihm! Lieber reden wir stattdessen mit Freunden und der biologischen Familie (genauso richtig!) aber sind dann schnell beleidigt und entmutigt wenn das schon nicht so klappt, wie wir es uns vorstellen.
Was würde Yeshua tun, bzw. was wissen wir konkret davon aus den Evangelien?
Er, ein Jude, sprach allein am Jakobsbrunnen mit einer Samariterin; damals sollte man meinen, jeder der das hörte, wäre empört! Diese Frau wunderte sich sehr und so auch seine Jünger, als sie zu ihm zurückkamen. In Joh 4 Vers 4 lesen wir "Dabei fühlte er (Yeshua) sich gedrängt, den Weg durch Samarien zu nehmen." Sich gedrängt fühlen klingt nicht besonders einladend. Das hat vielleicht jeder von uns schon einmal gespürt, wenn ein Bettler auf der Straße nach Geld fragte und uns tausend Fragen durch den Kopf schossen, ob dieser Mensch vielleicht von einer Mafia dazu gezwungen wird und ob man ihn unterstützen sollte oder nicht; warscheinlich hat es uns oft nicht überzeugt und wir sind peinlich berührt weitergegangen - das schlechte Gewissen holt uns aber ein. Ich würde sagen "der Geist Gottes holt den Gläubigen ein" und er wird uns auch zu etwas drängen, wenn wir uns darauf einlassen.
Das ist Hingabe und Selbstlosigkeit: Gottes Wünsche und Gedanken über unsere Vernunft und Empfindungen zu stellen!
Wie ging also Yeshuas Unterredung mit der Samariterin aus? Wir lesen:
"Viele Samaritaner aus dem Ort glaubten an Yeshua, weil die Frau ihnen bestätigt hatte: "Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe." Als sie dann zu Yeshua hinauskamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage dort, und auf sein Wort hin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn." (Joh 4:39-41) Wer hätte das gedacht? Seine Jünger damals wohl kaum, sie hätten eher einen Bogen um diesen Ort gemacht.
Yeshua benutzte zudem oft Gleichnisse aus dem Ackerbau was mich zu der Überlegung bringt, mir die Welt als ein riesiges Feld Gottes vorzustellen, das zu besäen, zu bewässern wir geschickt werden. Was macht es da wohl für einen Eindruck bei unserem Vater im Himmel, wenn wir nun grübelnd mit einem Beutel voller Samen (Bibel) und einer Gießkanne frischen Wassers (hl. Geist) herum spazieren und nur mal hier und dorthin streuen und gießen, wo wir es schön und angenehm finden, dort wo der Boden schon richtig eingeweicht aussieht und stattdessen liegen die dürren Gebiete brach und lechzen vergebens nach dem (ewigen) Leben...!
Jeder Mensch ist wertvoll in Gottes Augen - wir müssen aufhören Unterschiede zu machen;
denn wir sind zu allen gesandt und Yeshua starb für alle: "Denn die Gnade Gottes ist jetzt sichtbar geworden, um allen Menschen die Rettung zu bringen." (Titus 2,11 NeÜ)
Shalom,
...und lasst Euch wirklich leiten!
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