Donnerstag, 20. Oktober 2016

Tag 74. Nachgeben

Mein Äußerstes für sein Höchstes


Tag 74 behandelt im Buch die Andacht zum 14. März

Thema: Nachgeben

"Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr..."
Römer 6,16

Mein Kommentar:

"Wenn ich an mein "Ich" gefesselt bin, bin ich schuld, denn irgendwann früher habe ich meinem Ich nachgegeben. Auch wenn ich Gott gehorche, tue ich das, weil ich mich irgendwann einmal Ihm überlassen habe." (Zitat: Oswald Chambers)

Hier stößt uns der Autor des Andachtsbuches "Mein Äußerstes für sein Höchstes" auf die Entscheidungsfreiheit und Verantwortung des Menschen. Wir bestimmen wen wir über unser Herz, unsere Gedanken, unser Wesen herrschen lassen - wem wir uns "zu Knechten machen", wie es im Römerbrief heißt. Oftmals unbewusst und reflexartig versucht man Verantwortung von sich zu schieben und abzugeben, das ist einfach aber nicht richtig. Gerade als wiedergeborene (davon gehe ich hier mal aus) Kinder Gottes ziemt sich das nicht. Wir sind keine Unmündigen, die bevormundet werden, nein; sondern wir haben den Ruf des Herrn vernommen und ihm eigenständig geantwortet - quasi uns unser "Schicksal" selbst ausgesucht. Die weitere Entwicklung in unserem Glaubensleben kann nur geschehen, wenn wir mehr und mehr nachgeben.

Eine Person die einer Sucht erlegen ist, einer Zwangsstörung oder einfach einer lästigen Gewohnheit (wie bspw. aus Langeweile zu essen) kann damit nicht aufhören, ohne an dem Punkt angekommen zu sein, das sie so nicht mehr weiter machen will. Am Anfang einer eingreifenden persönlichen Veränderung steht eine bewusste Entscheidung!
Das gleiche Muster erlebt man bei Kriminellen: man kann einen Intensivtäter einsperren, der unbelehrbar bleibt und sich nicht ändern will und wiederum ein anderer Straftäter nimmt Hilfsangebote wahr, da er seinem Leben eine bessere Wendung geben möchte und weder Rückschritt noch Stillstand anstrebt. Wir haben viel in der Hand, oft viel mehr als wir meinen!

In diesen Breitengraden erleben wir (auch als Gläubige) noch ein hohes Recht an Selbstbestimmung und Handlungsfreiheit - im Gegensatz zu anderen Regimen und Diktaturen, die längst den Kämpf gegen Gottes Kinder fortführen. Auch wegen unserer Brüder und Schwestern die in scheinbar aussichtsloser Unterdrückung und Gefangenschaft leben, müssen wir für sie stark sein und dürfen nicht feige sein!
Wie oft neigt man dazu, wenn man aus der Ferne etwas Schwieriges auf sich zukommen sieht, zu sagen: kann ich nicht, schaff ich nicht, will ich mich nicht mit auseinander setzen; und macht auf dem Absatz kehrt. So soll es nicht sein, schon allein wegen der Geschwister die von unseren "Freiheiten" und den "Erste-Welt-Problemen" träumen! Wir müssen nicht einmal unsere Kämpfe alleine kämpfen - wir haben den allmächtigen Schöpfer an unserer Seite!

Wissen wir das wir Sklaven sind?
Wir lesen aus dem Dialog in Johannes 8:31-35
Da sprach nun Yeshua zu den Juden, die an ihn glaubten: So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Samen, sind niemals jemandes Knecht gewesen; wie sprichst du denn: "Ihr sollt frei werden"?… Yeshua antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich…"

Um zu wissen, ob die Sünde über uns herrscht, müssen wir unsere Denkmuster und Verhaltensweisen immer wieder mit Yeshua abgleichen, indem wir in den Spiegel der Bibel schauen! Ich kann mir vorstellen, das das ein gewaltiger Grund ist, warum Menschen dort nicht hineinschauen wollen. Jedenfalls nicht die Selbstzufriedenen, Unbelehrbaren - welche auch sagen: "Mir gehts doch gut - wozu brauche ich Gott?"

So dachten auch die Juden, sie seien "niemals jemandes Knecht gewesen", und waren völlig verdutzt zu hören, das die Freiheit auf sie warten würde!
So kann also eine Gefangenschaft unbewusst von uns Besitz ergreifen, wenn wir nicht verstehen wer wir sind und welche Motivationen uns steuern. Dafür brauchen wir unbedingt den Geist Gottes, der unser Innerstes durchleuchten kann.

Wie schnell passiert es das wir beim Putzen einen Flecken übersehen, weil wir vielleicht unkonzentriert oder nur ganz kurz abgelenkt waren? So meinen wir vielleicht, wir wären geistlich inzwischen "ziemlich rein" und ruhen uns darauf aus und merken gar nicht wie sehr wir uns vernachlässigen, anstatt nach weiteren Flecken zu suchen! Wie bei der Stadt Venedig, deren Holzpfähle ständig restauriert werden müssen; und an einer Seite angekommen - bröckelt es bereits dort, wo man begonnen hatte. Sich immer wieder zu überprüfen, für Gott, für geistiges Wachstum, für ständigen Gehorsam, bleibt also nicht aus! 

Wir müssen was tun! Dankbar und voller Vertrauen dürfen wir die Werkzeuge, die der liebende Vater uns in die Hände gibt, gebrauchen und anwenden:
das Gebet, das Studieren der Schriften, die Gemeinschaft der Gläubigen u.v.m.!
Wenn wir darin fest stehen und den Fokus auf Gott und Yeshua immer ausrichten, bei allem was wir tun, denken, konsumieren und erlernen, dann werden wir dem Satan widerstehen können - und er wird von uns fliehen!

"So unterwerft euch nun Gott! Stellt euch dem Teufel entgegen, dann wird er von euch fliehen." 
(Jak 4,7)


Ich wünsche Euch das ihr alle unsichtbaren Bande erkennt, die euch davon abhalten frei zu sein und das ihr den Vater in Yeshua Namen um Hilfe, Kraft, Befreiung und Führung bittet. Bleibt in der Liebe und bleibt nicht stehen wo ihr seid, sonst wisst ihr nicht, was Er noch für Euch bereit hält. Ihr dürft freimütig die Hände heben, danken und Gott und dem Lamm Lieder singen, die bis in die Mauern des Neuen Yerushalayims dringen!
Amen und Shalom.




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