Sonntag, 1. Januar 2017

Tag 93. Unvergleichliche Herrlichkeit

Mein Äußerstes für sein Höchstes


Tag 93 behandelt im Buch die Andacht zum 02. April

Thema: Unvergleichliche Herrlichkeit

"... der Herr hat mich gesandt..., damit du wieder sehend und mit Heiligem Geiste erfüllt werdest." Apg 9, 17

Mein Kommentar:

Wie Sha'ul (lat."Paulus") zum Glauben an unseren Herrn Yeshua ha Maschiach ("Jesus Christus") kam, darüber können wir nur staunen und nachsinnen und sehen, welche Lehre wir für uns daraus ziehen dürfen.

Ich habe schon öfter gehört, das sich Glaubensgeschwister in die Zeit nach Israel zurück wünschen, zu der Yeshua auf dieser Erde unter den Menschen wandelte und das Reich Gottes verkündete. Aber wie war es, als Menschen ihn leibhaftig sahen und die Wunder, die der Vater durch ihn wirkte, miterlebten? Viele glaubten, er sei nur ein weiterer Wanderprediger und Heiler, wie es damals wohl einige andere gab; wiederum glaubten ihm viele ganz rasch, ließen sich schnell überzeugen, doch kehrten ihm dann den Rücken. Nur der "harte Kern" blieb bis zu seiner Hinrichtung bei ihm. Man erlebt es fast mit, während des Lesens, wie sich damals die Menschen um ihn herum in zwei Lager aufteilten. Sie alle sahen ihn, doch entschieden sich nicht alle für ihn.

Die Frage kann also nicht lauten: "muss ich ihn sehen, um mein Vertrauen auf ihn setzen zu können?" Was hätte es geändert, wenn wir dort vor Ort gewesen wären? Wissen wir denn, ob nicht Zweifel, Familie oder Irrlehrer uns davon abgehalten hätten, ihm zu folgen? Es heißt also nicht automatisch, das wir von Beginn an unter seinen Anhänger gefunden wären; vielleicht hätten auch wir ihn nicht für voll genommen oder sogar gelästert und uns auf die Seite der einflussreichen Pharisäer und Schriftgelehrten gestellt.

Zu den Pharisäern zählte auch Sha'ul. Allerdings lernte er Yeshua nicht zu dessen Lebzeit auf der Erde kennen. Sha'ul stammte seinen eigenen Äußerungen nach aus Tarsus, aus einem Gebiet welches in der heutigen Südtürkei in Grenznähe zu Syrien liegt. Dazu kann man bei Wikipedia u.a. lesen:
"In Tarsus entwickelte sich ein starker religiöser Synkretismus. Gottheiten wie Šanta, Baal und Zeus verschmolzen zu dem Stadtgott Sandan. Neben dem Mithras-Kult hatte auch das Judentum eine feste Stellung in Tarsus."

Liest man von der lebhaft praktizierten Anbetung und Vermischung diverser "Gottheiten" und Kulte, scheinen damals (wie heute) nur zwei Handlungsmöglichkeiten gegeben zu sein, um damit umzugehen: man ergibt sich der vorherrschenden Meinung und macht das alles mit (den Weg des geringsten Widerstandes!) oder man lernt sich in gewisser Weise abzugrenzen und Dinge differenziert zu betrachten. Da Sha'ul mit der Torah aufwuchs und zu einem "gesetzestreuen Pharisäer" erzogen wurde, konnte er dadurch von Beginn an eine klare Position verinnerlichen; doch seine ganze Ansicht darauf, veränderte sich mit der Begegnung Yeshua's, des Sohnes Gottes, und der darauf folgenden Berufung den Heiden/Nationen ("Nicht-Israeliten") Gottes wunderbaren Heilsplan bekannt zu machen. Rückblickend sagte Sha'ul über sich und diese lebensverändernde Erkenntnis folgendes:

"Ich wurde beschnitten, als ich acht Tage alt war. Von Geburt bin ich ein Israelit aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer reinster Abstammung. Und was die Torah betrifft, gehörte ich zur strengen Richtung der Pharisäer. Dem Eifer nach war ich ein unerbittlicher Verfolger der Gemeinde (den Nachfolgern Yeshua's); und gemessen an der Gerechtigkeit, die aus der Befolgung der Torah kommt, war ich ohne Tadel. Früher hielt ich diese Dinge für einen Gewinn, aber jetzt, wo ich den Messias kenne, betrachte ich sie als Verlust. Ja wirklich, alles andere erscheint mir wertlos, wenn ich es mit dem unschätzbaren Gewinn vergleiche, Yeshua den Messias als meinen Herrn kennen zu dürfen. Durch ihn habe ich alles andere verloren und betrachte es auch als Dreck. Nur er besitzt Wert für mich. Und zu ihm möchte ich um jeden Preis gehören. Deshalb vertraue ich nicht mehr auf meine Gerechtigkeit, die aus dem Befolgen der Torah kam, sondern auf die Gerechtigkeit, die ich durch den Glauben an den Messias habe, auf die Gerechtigkeit, die von Gott kommt und dem Glaubenden zugesprochen wird. Ich möchte nichts anderes mehr kennen als den Messias, und ich will die mächtige Kraft, die ihn aus den Toten auferstehen ließ, an meinem eigenen Leib erfahren. Ich möchte lernen, was es heißt, mit ihm zu leiden und in ihm zu sterben, um dann auch unter denen zu sein, die aus den Toten heraus auferstehen werden. Ich will nicht behaupten, das Ziel schon erreicht zu haben oder schon vollkommen zu sein; doch ich strebe danach, das alles zu ergreifen, nachdem auch der Messias von mir Besitz ergriffen hat. Nein, ich bilde mir nicht ein, es schon geschafft zu haben, liebe Geschwister; aber eins steht fest: Ich vergesse das Vergangene und schaue auf das, was vor mir liegt." (Phil 3:5-13)

Mit Yeshua veränderten sich Sha'uls Ansichten und sein gesamtes Leben! Er hatte zuvor schon einen gewaltigen Eifer für Gott, in dem er Dinge tat und anordnete, die vorschnell waren und nicht nach Gottes Willen. Sha'ul hielt es damals selbst für richtig, die Anhänger Yeshua's - und als Teil seines "Leibes" somit Yeshua selbst-, zu verfolgen. Obwohl er die Schriften gut kennen musste, war sein Herz noch zu verschlossen um die Wahrheit und die erfüllten Prophezeiungen über unseren Herrn zu erkennen.

Manche Menschen glauben Dinge schon vom Hören, andere hinterfragen, erforschen und studieren sie ganz genau, um sich zu vergewissern, wiederum andere, müssen erst etwas außergewöhnliches Erleben um es wirklich zu begreifen. Wir sind alle unterschiedlich und daher bedarf es auch unterschiedlichsten Mitteln und Ereignissen, die uns die Augen öffnen! Heute denke ich: Sha'ul musste Yeshua begegnen und seine Stimme unmittelbar zu ihm sprechen hören, blind werden, fasten, nachsinnen, um dann auf wunderbare Weise geheilt zu werden und im doppelten Sinne die Augen geöffnet zu bekommen! Ich denke das es bei ihm nötig war, und er sich davor so verrannte in die Idee, Yeshua's Anhänger anzuklagen und zu beseitigen, das ihn nichts anderes davon abhalten konnte, als Yeshua selbst. Denn wie soll jemand, der eine Gemeinde aktiv verfolgen lässt, in die Gelegenheit kommen, sich unvoreingenommen und mit offenen Herzen einem dieser Jünger zu stellen, um die Wahrheit heraus zu finden? Sha'ul's Eifer schien nichts anderes mehr zu zulassen, als den Weg den er selbst eingeschlagen hatte; in der Ansicht, das Gott dies gutheißen würde. Als Yeshua ihm vom Himmel her erschien, konnte er erst dann an ihn glauben und sein Herz wurde dafür geöffnet, um zu sehen wie die Schriften auf Yeshua hinzeigten. Sha'ul nahm die herrliche Gegenwart Yeshua's so deutlich war, das es sich nicht mehr leugnen ließ.

Diese Herrlichkeit ist "unvergleichlich"!



Die Zeitzeugen sagten über unseren Herrn Yeshua:
"Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit..." (Joh 1,14)

Über die Menschen heißt es jedoch:
"... alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes" (Röm 3,23)
(in anderen Übersetzungen steht: "...sie haben die Herrlichkeit Gottes verloren")

Uns, die wir an Yeshua glauben, ist vergeben worden und wir dürfen uns auf seine herrliche Wiederkunft freuen; aber was hat unser Herr speziell über die Herrlichkeit in Bezug auf uns gesagt? Ist sie wichtig? Ist die Herrlichkeit ein Merkmal, ein Zeugnis für die Welt? Hören wir auf das, was Yeshua für uns zum Vater betete:

"Ich bete, dass sie alle eins sind, und zwar so, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind - ich in ihnen und du in mir, damit sie die vollkommene Einheit gewinnen und damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie ich von dir geliebt bin. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen nämlich meine Herrlichkeit sehen können, die du mir gegeben hast, weil du mich liebtest - schon vor Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht, aber ich kenne dich; und diese hier haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde das auch weiterhin tun. Ich tue das, damit die Liebe, die du zu mir hast, auch sie erfüllt und ich selbst in ihnen bin." (Joh 17:21-26)

Yeshua sagte: "Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind..." und weiter oben lasen wir, das es "eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit" ist. Es ist mehr als ein Zeichen für uns, es ist das, was uns ausmachen sollte-, wenn wir, von neuem geboren, im Geiste Gottes wandeln!


Herzliches Shalom


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