Dienstag, 7. Februar 2017

Tag 108. Alles oder nichts

Mein Äußerstes für sein Höchstes


Tag 108 behandelt im Buch die Andacht zum 17. April

Thema: Alles oder nichts

"Als Shimon Kefa (Simon Petrus) hörte, daß es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um... und warf sich in den See." Joh 21, 7

Mein Kommentar:

Beständiger Wille oder flüchtiges Gefühl?
"Hast du schon einmal eine Krise durchgemacht, in der du bewusst, in vollem Ernst und ohne Vorbehalt alles losgelassen hast? Das ist eine Krise des Willens. Nur Äußerliches aufzugeben führt dich nicht weiter! Die eigentliche Krise, die zur Hingabe oder völligen Auslieferung führt, findet nicht in äußeren Ereignissen, sondern tief im Inneren statt. ... Hast du deinen Willen bewusst an Jesus Christus ("Yeshua den Messias") ausgeliefert? Das ist ein Entschluss des Willens, nicht des Gefühls; wenn dadurch ein gutes Gefühl entsteht, ist es nur ein kleines Geschenk, das dem Entschluss folgt. Wenn du die Aufmerksamkeit auf deine Gefühle richtest, wirst du diese Entscheidung nie treffen." (Zitat: Oswald Chambers)

Da hat Chambers einen bedeutenden Punkt angesprochen: "Eine Entscheidung des Willens, nicht des Gefühls". Gefühle kommen und gehen. Bei Gefühlen sind wir sehr angreifbar und unbeständig. Das wurde im vorherigen Kommentar erwähnt, als von Hochgefühl und Ernüchterung die Rede war. Unseren Willen zu brechen ist für den Feind Gottes sehr viel schwerer, als uns in Gefühlen zu täuschen und zu verwirren.

Im 1. Korintherbrief 10, 12-13 lesen wir:
"... wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt."
Und in Jeremia 17, 9-10 heißt es:
"Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Ich, YHWH, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten."

Wenn das menschliche Herz so trügerisch und so wenig zuverlässig ist, wie können wir uns dann auf Gefühle verlassen? Du denkst vielleicht, nicht jedes Herz wäre so? Dann würden die Menschen sich aber nicht ständig in der Gefahr sehen, was sie gern haben zu vernachlässigen, was sie sich geschworen haben zu brechen und untreu zu werden. Abzufallen.



Wenn unsere Beziehung zu Gott nur Gefühle als Grundlage hat, dann wird sie keinen Bestand haben. Denn gerade auf diesem Gebiet ist der Satan wirklich sehr gerissen und gefährlich! Was glaubst du, wie oft Menschen, die Yeshua nachfolgen, plötzlich straucheln und verzweifeln, weil sie "das Gefühl haben", sie werden nicht erhört... sie beten vergeblich um etwas, sie spüren Gott oder seinen Geist nicht bewusst. Heißt es deswegen, das Er nicht für sie da ist? Nur weil man manchmal dieses Gefühl hat? Ich sage ja, das ist wirklich gefährlich! Also, "wer meint zu stehen, der sehe zu, dass er nicht falle"!

Bund mit Gott wie ein Ehevertrag
Wer sich mit den Schriften schon intensiver beschäftigt hat, wird oft von diesem Vergleich gelesen haben; immer wenn Gott sein auserwähltes Volk Yisra'Ël als Braut benennt. Somit wurde es auch beim Abfall durch götzendienerisches Verhalten als Ehebrecherin dargestellt. Deshalb können auch wir den Vergleich anstellen, wenn es um Willen und Gefühle in einer Ehe geht. Vorweg muss ich sagen, dass ich unverheiratet bin und daher vielleicht leicht reden habe; ich beziehe mich bei diesem Thema allein auf das, was ich bei anderen wahrgenommen, gesehen und gehört habe! Einen der häufigsten Scheidegründe ist die Aussage: "...die Gefühle haben sich verändert, wir haben uns daher auseinandergelebt und lieben uns nicht mehr." Darüber sollte man nicht leichtfertig reden. So etwas zu erleben muss schlimm sein. Denn am Tage der Heirat, haben doch sicher die meisten gedacht, dass sie den erwählten, lieben Partner, immer lieben werden und bei sich haben wollen, um alles für ihn tun zu können. Und dann passiert sowas: die Gefühle schlafen ein, das Verhalten ändert sich, Mitgefühl und Respekt gehen verloren-, die tatkräftige Liebe erlischt! Basierten vielleicht die meisten Entscheidungen eine Ehe einzugehen nur auf Gefühlen?

In guten wie in schlechten Zeiten...
...nein, die schlechten Zeiten will man oft nicht bedenken. Da ist es ja viel einfacher, sich zu trennen und sich die Freiheit zu nehmen neu anzufangen. Das erinnert mich nebenbei gesagt, an einige Gespräche mit Obdachlosen, die ich hier in Deutschland fragte, welche Gründe in ihren Leben dazu geführt haben... ein häufige Antwort: " ach, nach der Scheidung ging alles Berg ab..."! Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber mir sticht es da ins Herz. Eine Ehe bedeutet Verantwortung zu tragen, in allen erdenklichen Lagen und zu allen Zeiten! Es sollte eine beständige, d.h. tägliche Entscheidung des Willens sein, für den anderen gut zu sorgen! Unabhängig von der Gefühlslage an einigen Tagen, Monaten oder Jahren-, so hart es klingen mag! Das ist mein Verständnis von Ehe und das gründet sich auch auf die Schriften und das, was ich dort lese! Wir lesen dort beispielsweise von Ehen, die scheinbar über die Köpfe hinweg geschlossen wurden, um Stammeskulturen zu erhalten. Bei genauerem Lesen merken wir aber, dass es nicht ohne Zustimmung der Eheleute funktionierte; diese Bereitschaft und Einwilligung sich an jemanden zu binden, sich dem Partner auch "auszuliefern", indem man die eigene Familie verlässt, war nötig! Heutzutage lässt man sich immer schneller scheiden, weil scheinbar weniger auf dem Spiel steht. Wenn eine Frau sich scheiden lässt, ist sie nicht zwangsläufig eine mittellose, arme Witwe, so wie es in den Vorzeiten häufig der Fall war. Hier und jetzt kann jeder schnell zu seinem "alten Leben zurückfinden", ohne dafür schikaniert oder benachteiligt zu werden; und für Geschiedene ist es wahrscheinlich leichter, wieder einen neuen Partner zu finden, als damals. Denn wenn statistisch beinahe jede zweite Ehe geschieden ist, ist es so alltäglich, dass es einem weder verwerflich vorkommt, noch jemanden in ein unangenehmes Licht stellt.

Geschieden zu sein ist heutzutage so normal wie verheiratet zu sein!
Die Überschrift von diesem Kommentar heißt jedoch: "Alles oder nichts", bewusst aufs Ganze gehen, alles zu geben, immer! Ein Wesenszug Gottes ist Seine Treue, auch die sollen wir spiegeln! Lang genug musste Er sich mit einem untreuen Volk auseinandersetzen. Yisra'Ël war ja ständig untreu...! Aber der Allmächtige ist es nicht. Was sagte YHWH zur Scheidung?

"Wenn jemand ein Weib nimmt und ehelicht sie, und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas schändliches an ihr gefunden hat, so soll er einen Scheidebrief schreiben und ihr in die Hand geben und sie aus seinem Haus entlassen..." (5.Mo 24, 1)

"Moshe hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden." Yeshua antwortete und sprach zu ihnen: "Um eures Herzens Härtigkeit willen hat er euch solches Gebot geschrieben..." (Mk 10, 4-5)

YHWH möchte, dass wir Ihm treu sind, Ihm ganz gehören, über den Tod hinaus, für alle Zeit!

Alles oder nichts
"Wenn du draußen auf dem Wasser die Stimme Yeshua's des Messias hörst, dann kannst du alle deine Überzeugungen und deine Prinzipientreue sich selbst überlassen...", verdeutlicht uns Oswald Chambers. Ich ergänze: ...auch deine beliebigen Gefühle, die sich schon bei Hitze und Sturm verändern, kannst du nicht in deine Entscheidungen einbeziehen. Dein Wille muss erstarken, deine Ergebenheit YHWH, dem ewigen König des Universums, zu dienen, unter allen Umständen-, das soll entscheiden! Mache dir täglich im Gebet bewusst, mit wem du es zu tun hast und lerne so in Ehrfurcht Ihm treu zu bleiben!


Shalom



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