Samstag, 11. Februar 2017

Tag 110. Die unwahrscheinlichste Versuchung

Mein Äußerstes für sein Höchstes


Tag 110 behandelt im Buch die Andacht zum 19. April

Thema: Die unwahrscheinlichste Versuchung

"Joab... war einst nicht zu Absalom übergegangen, hatte sich aber diesmal auf die Seite Adonijas gestellt" 1. Könige 2, 28

Mein Kommentar:

Zu der Zeit, als David König über Israel war, versuchte einer seiner Söhne, Absalom, ihn zu stürzen. Später, nach Absaloms Tod, versuchte ebenso Absaloms Halbbruder Andonija die Macht zu ergreifen, indem er eine private Armee gründete und sich in einer geheimen Versammlung selbst zum König ernennen ließ. Durch den Propheten Natan gelangte diese Nachricht zu dem im Sterben liegenden David, woraufhin er Salomo frühzeitig zum König salbte. Dieser ließ seinen Bruder und dessen Gefolge vom Hofe beseitigen, wie auch Davids Neffen und Heerführer Joab. Dieser hatte zuvor zwar nicht zu Absalom gehalten, sondern ihn sogar gegen den Willen Davids getötet, doch gegen Ende seines Lebens stellte er sich auf die Seite Adonijas, wie uns der oben genannte Vers wissen lässt! Als er von Adonjas Tod hörte, flüchtete er sich ins Heiligtum und umklammerte die Hörner des Altars, wo er auf das Asylrecht vertraute. Jedoch erging von Salomo der Befehl ihn auch dort zu töten. Er wurde daraufhin erstochen und auf seinem Grundstück in der Wüste begraben.

Joab fiel ab und wurde untreu gegen Ende seiner Lebenszeit
Dazu formulierte Oswald Chambers einen wichtigen Denkanstoß für uns Gläubige heute:
"Beachte immer, dass die Stelle, an der ein anderer nachgegeben hat, dieselbe ist, an der jeder in Gefahr ist nachzugeben."

"Diese Dinge sind beispielhaft an ihnen geschehen, um uns, über die das Ende der Zeiten gekommen ist, als Warnung zu dienen. Wer daher meint, er stehe fest, der gebe acht, dass er nicht fällt! Bisher ist noch keine Versuchung über euch gekommen, die einen Menschen überfordert. Und Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft geht. Er wird euch bei allen Versuchungen den Weg zeigen, auf dem ihr sie bestehen könnt." (1. Kor 10, 11-13)

Erwarte das Unerwartete
Und weiter ermahnte uns Chambers zur Vorsicht: "Vielleicht hast du gerade erfolgreich eine große Krise bestanden; dann sei besonders wachsam in den Dingen, die anscheinend gar nicht als Versuchung in Frage kommen. Bilde dir nicht ein, die Bereiche, in denen du schon früher standhaft warst, könnten dich jetzt kaum noch zu Fall bringen. Wir neigen zu der Ansicht: "Wenn ich die größte Krise meines Lebens bestanden habe, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich mich jetzt wieder weltlichen Dingen zuwende." Versuche nie vorauszusagen, wo dir die Versuchung begegnen wird; die unwahrscheinlichste Stelle ist zugleich die gefährlichste."

Der Widersacher schläft nicht
... im Gegenteil, er überwältigt Menschen oft nicht durch große, offensichtliche Sünden, sondern unterschwellig, indem er Zweifel streut, wie er es bereits bei der Frau im Garten Eden tat. Er steht eben nicht düster und bedrohlich vor uns, sondern benutzt oft schmeichelnde, anmutig wirkende Menschen und reizvolle Dinge, die auf den ersten Blick nicht verwerflich aussehen, um uns zu Fall zu bringen. Dann schnappt plötzlich die Falle zu und wer von uns kann sagen, ob er noch Gelegenheit zur Buße haben wird?! Es gibt Versuchungen die nicht stark und schwerwiegend erscheinen, und dennoch sind sie immer da. Wir schätzen sie jetzt für gering und schenken ihnen nicht die Beachtung, wie den offensichtlich schweren Sünden, mit denen uns die Welt konfrontiert. Aber "wenn du dich nicht rechtzeitig warnen lässt", werden auch sie dich zur Untreue verleiten und über dich herrschen. 

(Bildquelle: Schleswig-Holstein.de)


Das Wattenmeer als geistiger Schauplatz
Pastor Jim Staley sagte einmal: "alles, was im physischen vor sich geht, kann auch ins geistige übertragen werden". Das bedenke ich gerade, durch meine Nähe zur Nordsee und dem Wattenmeer. Wie friedlich alles wirken kann, wenn man sich hineinbegibt. Möwen kreisen am wolkenlosen Himmel, man erfreut sich am Anblick von Krebsen und anderem Gewimmel von Getier, was es dort alles gibt... und plötzlich (unerwartet, unvorbereitet) kommt die Flut zurück und einem wird klar, dass man sich zu weit vorgewagt hat und gar nicht weiß, ob man jetzt noch rechtzeitig zurückfindet. Viele Lächeln dann sogar noch, weil die Wasser anfangs nur kleine, harmlos wirkende Flüsschen bilden, die die Knöchel umspülen; aber innerhalb von Minuten wächst das Meer wieder heran und Unruhe und Panik machen sich breit und das hindert dich zusätzlich daran, rationale und klare Gedanken zu fassen, um den besten Weg hinaus zu finden. Du musst dir eingestehen zu weit gegangen zu sein, dich selbst einem gefährlichen, unberechenbaren Risiko ausgeliefert zu haben. Du sagst dir, wenn ich es heraus schaffe, werde ich das nicht nochmal tun, komme was wolle. Oh ja, wie oft wurde das gesagt. Wie oft macht man dieselbe Fehler...! "Nimm dich jetzt vor Unterströmungen in Acht", mahnte Chambers, "... verfalle nicht in übertriebene Selbstprüfung und Angst vor der Zukunft-, aber sei wachsam; halte dein Gedächtnis wach vor Gott."

"Unkontrollierte Stärke ist in Wirklichkeit doppelte Schwäche
... denn da können die unerwarteten Versuchungen wirkungsvoll deine Kraft untergraben. Die Personen in der Bibel sind meist ihren Stärken erlegen, nicht ihren Schwächen." In vielerlei Hinsicht müssen wir um Selbstbeherrschung, Nüchternheit/ Besonnenheit beten. Denn oft beten wir um Kraft und Sicherheit und übersehen, dass Gott in seinem Wort uns sagt:

"Stärkt die schlaffen Hände und befestigt die wankenden Kniee! Sagt zu denen, welche zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! siehe, euer Gott kommt, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! er selbst kommt und wird euch retten." (Jes 35, 3-4)
"So heiliget euch und seid heilig, denn ich bin YHWH, euer Gott; und beobachtet meine Satzungen und tut sie. Ich bin YHWH der euch heiligt." (3.Mo 20, 7-8)

Was Gott für uns tut und was wir damit tun sollen
Er gibt uns Sein Wort, Seine Torah, die Weisungen und Gebote, Kraft, Wissen und das alles sogar durch Seinen heiligen Geist-, dennoch liegt es an uns Ihm zu vertrauen und dem, was Er von uns will, bereitwillig zu folgen: Gehorsam zu sein und "den Geist nicht zu betrüben", wie es heißt!

"Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes." (2. Kor 7, 1)


Noch einen herzlichen Shabbat shalom; mögen wir auch in der herannahenden Woche wieder alles daran setzen, Gott treu zu dienen, indem wir Seinem Sohn Yeshua bestmöglich nachfolgen!

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