Dienstag, 4. April 2017

Tag 133. Keine Gewohnheiten haben



Mein Äußerstes für sein Höchstes

Tag 133 behandelt im Buch die Andacht zum 12. Mai

Thema: Keine Gewohnheiten haben

"Denn wo solches reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen" 
2. Petr 1, 8

Mein Kommentar:

"Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe erbaut." (1. Kor 8:1)
Wie ich das in Zusammenhang mit Gewohnheiten bringe? Oswald Chambers führte es mir durch sein Andachtsbuch heute früh wieder vor Augen, und zwar sagte er folgendes: "Es gibt Zeiten, da ist uns bewusst, dass wir ein gutes Verhalten ausbilden, das Christus entspricht, aber dieser Zustand sollte schnell vorübergehen, wenn unser Glaube sich weiterentwickelt. Wenn wir in diesem Stadium stecken bleiben, werden wir geistlich hochmütig." Am besten wäre es, geistliche Gewohnheiten gar nicht mehr bewusst wahrzunehmen, sodass sie einfach ein spontaner Ausdruck unseres Lebens sind-, wir sollten uns niemals wegen irgendetwas rühmen, außer dem, was Yeshua für uns getan hat und tut! (Gal 6:14) Wenn Gott unser Vater uns immer näher zu sich zieht, geschieht es allein aus Seiner unverdienten Güte - wir stehen unter Seiner Gunst!

"Eine fromme Gewohnheit kann zu deinem Gott werden"
"... auch die Gewohnheit, zu bestimmten Tageszeiten zu beten oder die Bibel zu lesen. Achte einmal darauf, wie dein Vater im Himmel deinen Zeitplan durcheinander wirft, wenn du anfängst deine Gewohnheit anzubeten und nicht das Ziel, zu dem sie führen soll. Manchmal sagen wir: "... jetzt ist meine Zeit der Stille mit Gott." Dann ist es in Wirklichkeit deine Zeit der Stille mit deiner Gewohnheit und dir fehlt noch etwas vom Wesen Christi. Stelle fest, worin der Mangel liegt, und übe diese Eigenschaft ein, die dir noch fehlt." (Auszug aus der thematisierten Andacht von Oswald Chambers)

Dazu kann ich aus meinem Alltag berichten:
Als ich die tiefe Sehnsucht verspürte dem Gebet in meinem täglichen Leben mehr Raum zu geben, laß ich in der Bibel, dass Daniel feste Gebetszeiten hatte (und sogar eine Gebetsrichtung nach Jerusalem). Davon inspiriert und durch eine "Challenge" von Pastor Jim Staley, nahm ich mir vor, erst 30min und inzwischen 2x 30min täglich vor unserem Schöpfer zu knien und mich im Gebet an Ihn zu wenden! Das half mir ungemein und erneuerte mein Verhältnis und mein Vertrauen zu Ihm. Keine unausgesprochenen Dinge nagten mehr an meinem Herzen; im Gegenteil: wenn das Gebet morgens das erste ist, was man vor allem anderen tut, geht man mit einem ganz anderen Gefühl und einer anderen Wahrnehmung in den Tag ... und es tat mir gut zu wissen, besonders in emotional-aufwühlenden Tagen-, am Abend wiederum ins Gebet zu gehen und alles abzugeben! Es hatte also nur Vorteile, bis eines Tages... ich leider an mir feststellen musste, das ich die Zeiten sehr genau nahm und nicht mehr so intuitiv dazwischen betete wie es mir sonst in den Sinn käme. Am meißten fiel es mir an einem Shabbat auf: ich hatte ohne den Wecker zu stellen ausgeschlafen und wurde durch das Sonnenlicht wach, das durchs Fenster fiel und einen schönen Tag ankündigte. Ich dachte, was mache ich nun? Eine halbe stunde im kleinen Zimmerchen beten, oder mir den Hund schnappen, der sehnlichst wartete draußen herum zu toben und im Freien zu beten? So eine absurde Frage... Denn gerade an den Shabbatoth liebe ich es mir die Wunder der Schöpfung in der Natur genauer zu betrachten und zu genießen und in Ehrfurcht vor YHWH zu staunen und dort zu verweilen. Also durchbrach ich mein Muster der Gewohnheit und befreite mich selbst davon, um nicht starr gefangen zu sein, sondern, wie der Glaube nunmal ist: intuitiv zu bleiben. Ich spazierte daraufhin durch Wald und Wiesen und betete und sang und mein Herz tanzte vor dem Schöpfer aller Dinge! Ich spürte deutlich, dass Er mir das nicht übel nahm, sondern viel mehr mich nach draußen zog, um mir das nicht vorzuenthalten. So, wie die Liebe eben ganz spontan sich zeigt und sich nicht in ein vorhersehbares Muster pressen lässt. Wie Yeshua sagte: wer von uns würde nicht auch sein Schäfchen aus einem Brunnen retten, am Shabbat, wo doch alle Arbeit verboten ist?

"Das einzige wirklich geistliche Leben hat Yeshua der Messias geführt und er war bei Gott zu Hause, ganz gleich, wo er sich aufhielt. Gibt es einen Ort, an dem du Gott nicht in selbstverständlicher Vertrautheit begegnen kannst? Dann lass es zu, dass Gott in diese bestimmte Situation hereinkommt, wie sie auch sei, bis du mehr von seinem Wesen aufnimmst und die fehlenden Eigenschaften entwickelst. Dann wird dein Leben einfach wie das eines Kindes."
(Zitat: Oswald Chambers)


Fazit: Gewohnheiten, Übungen und jede Menge Disziplin können uns auch im Glaubensleben dabei helfen, das wir nicht träge werden-, aber nur: wenn wir das Ziel dabei nicht aus den Augen lassen und uns auf unser Verhalten nicht etwas einbilden! Wir müssen intuitiv und spontan bleiben und jederzeit mit Gottes Eingreifen (auch durch uns) rechnen! 

Wir sollen nicht etwas nur machen, weil wir es so gewohnt sind, sondern weil wir es so wollen!


Herzliches Shalom
 

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